> Künstler> Barbara Breitenfellner> Linda McCue> Gabriele Basch |
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Barbara Breitenfellner: Sans Titre (Anitta) Siebdruck auf Zeitschriftenseite Sammlung Jean Mairet 2006 |
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Die erste Ausstellung am neuen Ort und die erste Arbeit für "café au lit homestory" wird von der in Berlin lebenden Barbara Breitenfellner realisiert. Die Inszenierung verborgener Bilder bringt die gebürtige Österreicherin in die Nähe zu ihrem Lehrer Douglas Gordon, bei dem sie an der Glasgow School of Art studierte. Wo dieser nach dem "Tod des Kinos" an dessen bildlichen Überresten weiterarbeitet, nimmt sich seine nur drei Jahre jüngere Schülerin deren "Keime" vor. Durch die Anordnung im Raum entsteht eine abgründige Stimmung, eine fast existenzielle Präsenz, vergleichbar dem Traum-Erleben. "Durch die Kontrolle der Beleuchtung, auf die Wand geschriebene Sätze, violette Farbe oder vergrößerte, als Tapete benutzte Bilder, erzeugt sie verschiedene Bedeutungsebenen und obsessive Stimmungen. [...] Wie ihre Installationen basieren ihre grafischen Arbeiten auf gefundenen Objekten und Materialien (z.B. Buchseiten), auf die sie Illustrationen aus Enzyklopädien des 19. Jahrhunderts oder Tattoomagazinen und gerasterte Vergrößerung von Zeitungsbildern druckt. Auch die Drucke finden ihre raison d'être eher in der bizarren Bedeutung, den nicht-logischen Verbindungen und der Unheimlichkeit der mentalen Collagen, als in offensichtlichen Erklärungen oder allzu direkter "schöner Logik"." (Thibaut de Ruyter) Einzelausstellungen 2006 2005 2004 2003 Gruppenausstellungen 2007 2006 2004 2003 > Präsentation Barbara Breitenfellner - Installationen (pdf 5 MB) |
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Linda McCue: Artist and Pie 36 x 51 cm Bleistift, Aquarell auf Papier 2006 |
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Für die fünfte und letzte Ausstellung vor einer geplanten Vergrößerung und Veränderung des Projekts hat café au lit die in Hamburg lebende Kanadierin Linda McCue eingeladen, in Dialog mit dem Raum in der rue de la Liberté zu treten. McCues Zeichnungen, Gouachen und Gemälde nehmen bekannte Bild-Codes auf und stellen sie in neu gestaltete Bildräume. So entstehen Verschiebungen, Irritationen, die immer auch auf die Bildhaftigkeit selbst zurückverweisen. "Minutiös gezeichnete Stillleben, auf denen Bilder von Architektur neben exotischen Gegenständen auftauchen; [...] detailliert farbige Zeichnungen von Räumen mit Rokoko-Möbeln, in denen gezielt gesetzte Stilbrüche auftauchen [...] McCue hält so den Repräsentationscharakter ihrer Bilder in der Schwebe, definiert den Bildraum durch präzise arrangierte Widersprüche - und beschreibt ihn neu." (Jens Asthoff, Liber Oppositorum, 2006) In ihren jüngsten Serien hat McCue sich zunehmend dem Innenraum und mit ihm dem Bildraum auch motivisch zugewendet. Von diesen Arbeiten aus wird sie auf den Wänden von café au lit mit einer Wandzeichung intervenieren und zudem eine Auswahl neuester Zeichnungen zeigen. Linda McCue, 1964 geboren, lebt seit 1992 in Hamburg, wo sie in der Klasse von Werner Büttner an der HfbK ihre Studien abschloss. Sie hat zahlreiche Reisen. u.a. in die Türkei, nach Syrien, in den Libanon, nach Vietnam und Hongkong, Indien, Portugal, Marokko unternommen. Sie erhielt unter anderem das Hubertus Wald Stipendium (2000) und das Hans-Günter Baass Atelierstipendium (2002-04). 2006 2005 2004 2003 Publikationen |
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Gabriele Basch: Ornament. 1998, Kunsthalle Passagen Linköping, Schweden |
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Als vierte Ausstellung zeigt café au lit, nach Jochen Lempert und Corina Bezzola und Stéphane Belzère ab 13.9.2006 die Berliner Künstlerin Gabriele Basch. Die Malerin erstellt neben Leinwänden auch Papierschnitte und Walldrawings, mit denen sie die Wände des Ausstellungsraumes öffnet in Imaginationsräume des "Natürlichen" oder biedermeierlichen Glücks. Eine Suggestion von Glück, die täuscht. Zwar scheinen die Arbeiten Baschs wie die Spitzenborte eines alten Damentaschentuchs von friedlichen Erinnerungen durchweht zu sein, doch hinter den Glücksverheißungen lauert Dunkles und Zwiespältiges, das die Fantasie des Betrachters auf verschlungene Pfade lockt. Für café au lit wird sie eigens eine in situ-Arbeit realisieren. Zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Deutschland, der Schweiz, Schweden, Israel, Italien. Preise, Lehraufträge und Stipendien, zuletzt das Stipendium der deutschen Akademie Rom in der Villa Massimo, 2005 und das Auslandsstipendium des Berliner Senats für Istanbul 2004. 2006 2005 2004 2003 Publikationen |
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Stéphane Belzère: Les organes génitaux des animaux - Un dialogue mental |
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Für eine kurze Intervention während des Sommers erklärte sich Stéphane Belzère dazu bereit, mit einer neuen Werkserie die Wände von café au lit wie eine Leinwand zu benutzen. Der 46-jährige Maler mit Schweizer Wurzeln erzählt von einer Schöpfung aus Bildern der Wissenschaft und der Beziehung zwischen Sehen (voir) und Wissen (savoir), das letztlich im Glauben mündet. Die teils großformatigen Gemälde Stéphane Belzères entstehen in der malerischen Auseinandersetzung mit anatomischen Präparaten. Belzère studiert in Naturkunde-Museen deren Präsentationsweise und Oberflächenstrukturen . Auf Leinwand gebannt und zumeist um ein Vielfaches vergrößert, verwandeln sich die Objekte in verstörende Farbflächen zwischen Naturalismus und Abstraktion. 2009 2008 2007 2006 2005 2003-2005 Publikationen |
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Corina Bezzola: Christophe Pillet, 2004 |
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Nach dem Hamburger Fotografen Jochen Lempert zeigt café au lit die Arbeiten der Baslerin Corina Bezzola. Die freie Künstlerin besuchte die Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel und die Akademie der Bildenden Künste in Wien. Seit 1996 erhielt sie verschiedene Arbeitsstipendien, u.a. von der Christoph Merian Stiftung, Basel und an der Cité des Arts in Paris. Ausgehend von der monochromen Malerei hat sie ein eigenwilliges künstlerisches Konzept entwickelt: Mit Klebebändern greift sie in private Wohnlandschaften ein, betreibt mittels Bruchstellen und durch Betonung bestimmter Raumkonturen ein fantasiereiches Spiel mit Perspektiven und eingefahrenen Sehgewohnheiten. Letzte Ausstellungen und Publikationen: 2010 |
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Jochen Lempert: Der Schwarm / la nuée / the swarm |
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Als erste Ausstellung zeigt café au lit neueste Arbeiten des Hamburgers Jochen Lempert. Unter dem Title "Der Schwarm / la nuée / the swarm" zeigt er Fotografien von Vogelschwärmen, bei deren Betrachtung die Frage nach Mustern und deren Ästehtik ebenso aufgeworfen wird, wie sich der Reisende in café au lit darin nach seinen eigenen Bewegungsmustern fragen kann. Der 1958 geborene Lempert studierte Biologie in Bonn, seit 1990 widmet er sich der Fotografie. Er lebt und arbeitet als freier Künstler in Hamburg. Letzte Ausstellungen und Publikationen: 2005 2004 2003 Publikationen (Auswahl) |
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Schwedischer Architekt und seit 2000 in Paris, nutzt Carl Fredrik Svenstedt in seinen verschiedenen Projekten der Wohnraum(um)gestaltung neben einer klaren Formgebung auch Farben. Seine Entwürfe überzeugen durch eine Einfachheit, die bei näherem Hinsehen sich als komplex und voller Bezüge zu Kunst, Literatur und Design entpuppt. Für café au lit "homestory" hat Carl Fredrik Svenstedt, der auch als Designer arbeitet, eine multifunktionale Plattform geschaffen, welche die operationale ebenso wie die optische Perspektive des Wohn- und Arbeitsraumes erweitert. Freier Architekt und Designer mit Sitz in Paris seit 2000 2005 2004 1999 1994-99 1998-99 1993 1992-93 1991 1990 1967 |
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Didier Fiuza Faustino, franco-portugiesischer Architekt und Künstler, leitete mit seinem bureau de mésarchitecture den Umbau des Appartements von café au lit. Er hat einen öffentlichen wie privaten Raum geschaffen, einen Ort, an dem sich gesellschaftliches Ereignis und Intimität nicht ausschließen und der zudem temporär genutzt werden konnte. Mit seinem Entwurf für café au lit verwob Faustino die üblicherweise getrennten Bereiche Ausstellungsraum / Wohnraum, indem sämtliche Funktionen - mit Ausnahme der Toilette und der Hausgeräte, die im Eingangs-Bereich untergebracht waren - auf einer Plattform versammelt wurden, die wie eine Insel in der Mitte des Raumes sich aus dem Boden erhob. Der Boden selbst war angehoben, so dass er ebenso als Sitzfläche - mit der Plattform als Tisch - dienen konnte, wie als Lauffläche. In der Mitte der Plattform dienten 2 Futons als Schlafplatz, die durch einfaches Aufklappen der Bodenplatte in bequeme Sofas verwandelt werden konnten. "Ein Polaroid-Foto, das sich langsam aus der Emulsion heraus zu bunten Farben und klaren Formen entwickelt, ist wie eine Geburt" sagt Didier Faustino und gibt damit das Leitmotiv seiner gestalterischen Arbeit. Aus einer fragilen, empfindlichen Oberfläche Formen zu entwickeln, die selbst noch von dieser Fragilität erzählen, und die zugleich mit unserer Geschichte verbunden sind wie die Geburt - das ist eine der Spuren, denen Faustino als Architekt wie als Künstler folgt. Wie das aussehen kann, zeigen Faustinos Entwürfe, die sich immer wieder mit den Themen Multifunktionalität, Durchlässigkeit, mit der Schwelle von Öffentlich zu Privat und dem Haus als Projektionsfläche beschäftigen. Der Körper in seiner Fragilität, die Möglichkeit des Scheiterns, das Zulassen von Unsicherheit und die Imaginationen, die uns bestimmen, unser Leben zwischen Fiktion und Angst, das sich auch in den Architekturen ausdrückt, die uns umgeben, definieren seinen Begriff von "Raum - Dynamik". Didier Fiuza Faustino (*1968) wurde 1995 an der Architektur-Hochschule Paris-Villemin diplomiert. Der französische Architekt mit portugiesischem Pass pendelt zwischen Lissabon und Paris und entwickelte seit den Neunzigern zahlreiche künstlerische und theoretische Aktivitäten, Zeitschriften, Künstlervideos, Konferenzen. 2008 2007 2006 2005 2002 2001 2001 2000 seit 1998 1996 |
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